Wellenreiten gilt unter Wassersportlern als die Königsdisziplin: neben Talent und einem guten Gleichgewichtsinn ist körperliche Fitness Grundvoraussetzung. Nur wer am Ball bleibt, wird (nach vielen Rückschlägen) irgendwann Erfolg haben.
Die Lösung für alle, denen das Training zu hart erscheint heißt: Elektro-Surfboard. Das Lampuga der Hamburger Firma Sashay ist eine Mischung aus Jetski und Surfboard. Ein Sportgerät mit Elektroantrieb!? Was auf den ersten Blick nach einem Konzept für Faulpelze klingt, verspricht auf den zweiten Blick eine Menge Spaß. 15 Elektro-PS reichen laut Hersteller für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 54 km/h – deutlich mehr als die meisten Wellenreiter mit Muskel- und Wellenkraft schaffen. Anfänger können sich auf das Board setzen, wer ein bisschen Übung hat, wird sich nach kurzer Zeit hinstellen und die ersten Kurven (Turns) fahren. Großer Vorteil des elektrischen Vortriebs: Der Ausflug macht auch ohne Welle richtig Laune.
Wellenreiter gelten als eingeschworene Gemeinschaft. Wer sich mit dem Lampuga in die Welle begibt und dabei den alteingesessenen Wassersportlern davon fährt, wird sich abends an der Strandbar mit Sicherheit blöde Sprüche anhören müssen. Damit mussten allerdings auch schon die Besitzer der ersten E-Bikes fertig werden.
Wie beim E-Bike ist auch das E-Surfboard schwerer als eine Variante ohne Motor. Satte 37 Kilo wiegt das Spaßgerät – ganz ohne Anstrengung geht’s also nicht ins Wasser. Einen Führerschein braucht man nicht. Dass Badezonen trotzdem tabu sind, versteht sich angesichts der hohen Geschwindigkeiten von selbst.
Die Hamburger bieten ihr Surfbrett in zwei Versionen an, als festes Board für 12.940 Euro und als aufblasbares Board für 9900 Euro. Die aufblasbare Version ist ein bisschen leichter, ein bisschen kleiner und ein bisschen langsamer (47 km/h). Der Weg in die Welle ist mit dem Lampuga also nicht hart trainiert, sondern teuer erkauft. Der Zielgruppe der Yachtbesitzer dürfte das egal sein.
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